Anpassungsfähige Mobilität, Infrastruktur und Landnutzung - FCL Global

AMIL

Projektbeschreibung

Dieses Projekt zielt darauf ab, Mobilität, Flächennutzung und Infrastruktur in ein widerstandsfähiges, anpassungsfähiges System zu integrieren, das auf sich ändernde Bedürfnisse reagiert, und zwar durch einen dreigleisigen Ansatz. Durch Erhebungen über soziale Netzwerke werden die Aktivitätsketten, die die Nachfrage nach Mobilität erzeugen, überwacht und untersucht. Zweitens werden neuartige Modellierungstechniken entwickelt, um die einzigartigen Herausforderungen zu bewältigen, die sich aus der sich schnell verändernden und dynamischen Natur der Städte ergeben, und zwar durch adaptive Systeme, die fast in Echtzeit auf Störungen reagieren können. Schließlich werden explorative Modellierung, Methoden zur Entscheidungsfindung unter Unsicherheit (z. B. Real-Optionen) und Optimierungsmethoden eingesetzt, um adaptive Pläne zu formulieren, die auf langfristige Veränderungen reagieren können.

In jüngster Zeit haben Städte und Regionen eine noch nie dagewesene Phase des Wandels erlebt, sei es durch disruptive Technologien, aufkommende soziale Trends oder die anhaltende globale Pandemie. Diese wachsenden Unsicherheiten haben die Städte dazu veranlasst, die Stadtplanung und die Bereitstellung von Verkehrsinfrastrukturen für die Zukunft zu überdenken. In diesem Sinne zielt dieses Projekt darauf ab, die Anpassungsfähigkeit von Städten und Regionen zu erhöhen, damit sie besser auf die sich ändernden Bedürfnisse reagieren können. Dieses Projekt wird sich speziell auf die Anpassungsfähigkeit des Systems aus Flächennutzung, Mobilität und Verkehrsinfrastruktur konzentrieren. Die Anpassungsfähigkeit soll auf zwei Zeitebenen erreicht werden: kurzfristig (fast in Echtzeit) durch die Gestaltung dynamisch anpassungsfähiger Standorte, Mobilität und Infrastruktur und langfristig (über Jahre) durch die Einbettung der Anpassungsfähigkeit in die Planungsprozesse.

Wir wollen dieses Ziel durch einen dreigleisigen Ansatz erreichen:

  • Erstens wird in Studien zu sozialen Netzwerken das Reiseverhalten der Menschen untersucht, um zu verstehen, wie sie Aktivitätszeit, Standort und Verkehrsmittelwahl mit anderen Haushaltsmitgliedern und sozialen Netzwerken koordinieren.

  • Zweitens wird die Anpassungsfähigkeit in nahezu Echtzeit mit modernsten agentenbasierten Simulationen untersucht. Die MATSim-Rahmenprogramme werden so erweitert, dass sie die einzigartigen Herausforderungen der "Stadt im Wandel" mit dynamisch anpassungsfähigen Standorten, Mobilität und Infrastruktur bewältigen können.

  • Drittens wird die langfristige Anpassungsfähigkeit städtischer Systeme untersucht, indem ein breites Spektrum potenzieller    Zukunftsszenarien erforscht und Pläne entwickelt werden, die sich an die Entwicklung der Unsicherheit anpassen können.


Die Herausforderung besteht darin, diese Anpassungsfähigkeit in allen räumlichen und zeitlichen Maßstäben zu einem leitenden Prinzip zu machen, das in einen konkreten Prozess für Praktiker umgesetzt wird und nicht nur eine vage Zukunftsvision darstellt. Konzeptionell wollen wir Anpassungsfähigkeit ermöglichen und Wege aufzeigen, die sich im Laufe der Zeit zu wünschenswerten Ergebnissen entwickeln. Wir müssen zwar gegen kurzfristige Schwankungen und negative Schocks gewappnet sein, aber gleichzeitig müssen wir abrupte Veränderungen nutzen, um langfristig zu unvorhergesehenen, wünschenswerten Systemzuständen zu gelangen. Mit diesem Ziel vor Augen wird das Projekt Werkzeuge, Erkenntnisse, Methoden und Verfahren bereitstellen, die eine Entscheidungshilfe für die Planung über relevante Zeit- und Raumskalen hinweg bieten können. Wir wollen die Anpassungsfähigkeit in die Planungsprozesse einbinden, indem wir mit Planungsbehörden zusammenarbeiten und herausfinden, wie sie die im Projekt entwickelten Werkzeuge besser nutzen können. Daher werden Simulationsmodelle und Softwaretools in Absprache mit einem Expertengremium aus Fachleuten und politischen Entscheidungsträgern entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber kurzfristigen Dynamiken zu verbessern und langfristig die Fehlanpassung von Angebot und Nachfrage zu verringern.

Diese Erkenntnisse werden in einer Studie über Infrastrukturkorridore und Stadtentwicklung auf interstädtischer, stadtweiter und lokaler Ebene sowohl im alpinen als auch im südostasiatischen Kontext angewandt, wobei Zürich und Singapur die wichtigsten untersuchten Knotenpunkte darstellen. Das Projekt wird durch das Future Cities Laboratory (FCL Global) Programm am Singapore-ETH Centre (SEC) finanziert.

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